Historischer Tag

Amberg-Sulzbach. Die interkommunale Zusammenarbeit bringt den Gemeinden viele Vorteile wie Kostenersparnisse durch Ressourcenbündelung, gemeinsamer Klimaschutz, Zugang zu Fördermitteln und vieles mehr. Die Gründung einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE) strebten acht Kommunen des südlichen Landkreises Amberg-Sulzbach an und brachten im Frühjahr eine Absichtserklärung auf den Weg. Im Beisein von Landrat Richard Reisinger, dem Leitenden Baudirekter des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz in Tirschenreuth, Kurt Hillinger, der Wirtschaftsförderin des Landkreises Angela Seidel sowie den Bürgermeistern der acht Kommunen fand nun die feierliche Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zur ILE Oberpfälzer Jura im König-Ruprecht-Saal des Landratsamtes statt.

Historischer Tag

Als einen historischen Tag bezeichnete Landrat Richard Reisinger die Vertragsunterzeichnung der südlichen Landkreisgemeinden zur ILE Oberpfälzer Jura. Damit seien 25 von insgesamt 27 Kommunen im Amberg-Sulzbacher Land in einer ILE-Arbeitsgemeinschaft organisiert und zögen miteinander an einem Strang. „Das bringt jede einzelne Kommune, aber auch unseren Landkreis insgesamt weiter voran“, betonte der Landkreischef in einer kurzen Begrüßungsansprache. Sein Dank galt der ALE Oberpfalz, den beteiligten Bürgermeistern sowie der Wirtschaftsförderin des Landkreises Angela Seidel, die zusammen mit dem Bürgermeister von Ursensollen, Albert Geitner, vergangenes Jahr die Initialzündung zur Gründung der ILE Oberpfälzer Jura gegeben hatte. Sie umfasst die südlichen Landkreisgemeinden Ammerthal, Ursensollen, Kastl, Hohenburg, Schmidmühlen, Rieden, Ensdorf und Ebermannsdorf.

Höhere Förderquoten

Der Sprecher der ILE Oberpfälzer Jura, Erster Bürgermeister des Markts Kastl und stellvertretender Landrat Stefan Braun, lobte die Gründung der ILE Oberpfälzer Jura als Meilenstein für die Zukunft der beteiligten Kommunen.  Gemeinschaftsprojekte, die im Alleingang utopisch wären, können nun konsequent vorangebracht werden. „Ich wünsche uns, dass wir gute Entscheidungen treffen und sie im Sinne unserer Regionen gemeinsam auf den Weg bringen“, erläuterte Braun. Der Zusammenschluss sei eine goldrichtige Entscheidung, weil dadurch Kosten gespart und höhere Förderquoten erzielt werden können. „Das wird uns nachhaltig stärker und robuster machen“, so Braun. Er bedankte sich bei der ALE, das den Gründungsprozess von der Start- über die Konzept- bis zur Umsetzungsphase aktiv begleitete. Als stellvertretender Sprecher fungiert Bürgermeister Albert Geitner.

Vier ILEs

Leitender Baudirektor Kurt Hillinger merkte an, dass die ALE Oberpfalz nunmehr vier ILEs betreue: die ILE AOVE, die landkreisübergreifende ILE Frankenpfalz, die ILE Oberpfälzer Alb (mit den Kommunen Birgland, Etzlwang, Illschwang, Neukirchen bei Sulzbach-Rosenberg und Weigendorf) sowie die jüngste von allen, die neugegründete ILE Oberpfälzer Jura. „Unsere ländlichen Räume in der Oberpfalz verfügen über viele Potenziale, mit denen sich die Zukunft gemeinsam gut gestalten lässt. Dazu brauchen die Menschen und Gemeinden Gestaltungsfreiheit, aber auch gezielte Unterstützung. Dabei verstehen wir uns als Berater, Partner und Ermöglicher mit hoher Kompetenz für Entwicklungsprozesse“. Für die Erstellung eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK), das für Herbst 2025 angepeilt wird, sicherte Hillinger der ILE Oberpfälzer Jura eine 70-prozentige Kostenförderung zu.

Die Unterzeichner

Erster Bürgermeister Markt Kastl und stellvertretender Landrat, Stefan Braun

Erster Bürgermeister Gemeinde Ursensollen, Albert Geitner

Erster Bürgermeister Markt Rieden, Erwin Geitner

Erster Bürgermeister Markt Schmidmühlen, Peter Braun

Erster Bürgermeister Markt Hohenburg, Florian Junkes

Erster Bürgermeister Gemeinde Ebermannsdorf, Erich Meidenbauer

Erster Bürgermeister Gemeinde Ammerthal, Peter Anton

Erster Bürgermeister Gemeinde Ensdorf, Hans Ram

Hintergrund

ILE steht für Integrierte Ländliche Entwicklung. Im Freistaat arbeiten derzeit 955 Gemeinden in 124 ILEn zusammen. In der Oberpfalz sind es aktuell 138 von 223 Kommunen, die in 15 ILEn kooperieren. Zuständig für die Oberpfalz ist das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) in Tirschenreuth. Es leistet planerische, finanzielle und organisatorische Hilfe. Dort beantragen die Gemeinden Begleitung und Förderung. Mitarbeiter des Amts beraten und betreuen die Kooperationsgemeinden und stehen im Dialog mit den beauftragten Planungsbüros sowie den involvierten Behörden und Institutionen. Zur Umsetzung von dabei entwickelten Maßnahmen werden neben den Möglichkeiten der Dorferneuerung und Gemeindeentwicklung sowie der Flurneuordnung weitere Förderprogramme genutzt. 

Quelle: www.ale-oberpfalz.bayern.de.

Text: © Pressestelle Landkreis Amberg-Sulzbach, Bilder: © Martina Beierl